Die Gegenwart – gibt’s die eigentlich? - 24notes
15900
post-template-default,single,single-post,postid-15900,single-format-standard,bridge-core-3.1.4,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-title-hidden,hide_top_bar_on_mobile_header,qode-theme-ver-30.3,qode-theme-bridge,wpb-js-composer js-comp-ver-7.5,vc_responsive
Gegenwart & Meditation

Die Gegenwart – gibt’s die eigentlich?

Die Gegenwart – Schwelle zwischen Vergangenheit und Zukunft. Der Moment, in dem unser Leben stattfindet. Doch welche Dauer hat die Gegenwart? Fünf Minuten? 10 Sekunden? Versuchen wir einmal ein Gedankenexperiment: wir nähern uns der Gegenwart von beiden Seiten, von der Vergangenheit und der Zukunft. Egal wie dicht wir an das „Jetzt“ herangekommen sind, es ist nach wie vor möglich, sich diesem in einem noch feineren Maß anzunähern. Schritt für Schritt – die Zeitspanne der Gegenwart wird auf einen unendlich kleinen Moment verdichtet – eigentlich ist sie gar nicht existent, oder?

?Die Gegenwart – gibt’s die eigentlich?

Doch zum Glück scheren wir Menschen uns nicht um solche analytischen Betrachtungen. Die Gegenwart ist voller Leben, ist der Zeitpunkt, zu dem wir lieben und hassen, lachen und weinen, arbeiten und ruhen. Es ist der Zeitpunkt, zu dem wir Leid und Glück erfahren. Und das Leid ist auch der Grund dafür, warum wir die Gegenwart gering schätzen.

Es ist der Schmerz und das Leid – Empfindungen, die wir nicht lieben.

Und dabei meine ich nicht nur körperlichen Schmerz; auch die seelischen Gefühlsregungen setzen uns zu. Sie machen sich in unserem Leben breit: Wir empfinden Angst, fühlen uns zurückgesetzt, unfähig, wertlos oder in Belanglosigkeiten gefangen. Wir bewegen uns im immer gleichen Hamsterrad aus Verpflichtung und Arbeit. Das Glück erscheint uns hingegen kurz und flüchtig. Wir leben gefühlt in einem Meer von Leid, nur mit ein paar winzigen Tröpfchen Glück. Das wahre Leben in seiner schönsten Form ist unablässig anderswo – nur nicht hier, nur nicht jetzt.
So beschäftigen wir uns mehr mit den vergangenen Tagen oder den Hoffnungen der Zukunft. Wie schön war es damals! Wie schön wird es werden? Wir verdrängen die Gegenwart und damit unser Leben.

Die Ewigkeit ist stets gegenwärtig. Das Jetzt ist ein Teil der Ewigkeit, nicht der Zeit (Osho)

Wenn es uns jedoch gelänge, so auf das Momentane fokussiert zu sein – wie es Kinder ins Spiel vertieft mit Leichtigkeit schaffen – dann verlöre die Zeit ihre Bedeutung. Dann erlebten wir die Gegenwart als Füllhorn der Zeit, als Teil der Ewigkeit. Die Ewigkeit ist stets gegenwärtig. Doch ist uns diese angeborene Fähigkeit zur absoluten Aufmerksamkeit seit unseren Kindertage langsam verloren gegangen. Viele Dinge nehmen wir nur noch am Rande wahr. Wir filtern Altbekanntes aus, sind in Gedanken dem Moment voraus. Wir sind zerstreut.

Meditation ist ein Weg, um sich das wahre Sein zu vergegenwärtigen.

Ein Weg, der Zerstreutheit zu begegnen ist die Meditation. Der Meditierende ist mit nichts beschäftigt, schließt alle Gedanken aus, bewertet nichts. Damit verbindet er sich im Hier und Jetzt mit der tiefen Wahrnehmung des reinen Daseins. Aber ja, dorthin ist es ein weiter Weg …
Leichter fällt es uns, hinaus in die Natur zu gehen und mal nichts zu tun. Wichtig dabei ist, den Fokus auf das Wenige, das Wesentliche zu richten und in sich hinein zu spüren. Das Kopfkino ruhen lassen. Dieser Grundsatz trifft auch auf jedes andere meditative Tätigsein zu. Das Yoga mag als Beispiel dafür gelten, oder das Bogenschießen, wie es im ZEN üblich ist. Wem das alles zu esoterisch ist, der kann genauso einfach nur joggen gehen.

!Was wir daraus lernen.

Das, was uns als Menschen ausmacht, misst die Zeit nicht in Minuten und Stunden; unser Empfinden richtet sich nach der Bedeutung des momentanen Geschehens und dem Grad unserer Fähigkeit, uns auf diesen Moment zu fokussieren.

Die Ewigkeit hat keine Dauer. Die Ewigkeit ist die Tiefe im Augenblick (Osho)

Und wie ist es mit dir? Träumst du noch, oder lebst du schon?

(Foto: unsplash.com)

No Comments

Post A Comment