09 Dez. 24one n°10 Kunst im öffentlichen Raum
24one n° 10
Kunst im öffentlichen Raum
Kunst finden wir überall. Gerade im öffentlichen Raum begegnen wir ihr täglich, und in der Großstadt noch viel mehr als auf dem Land. Hier auf dem Bild, aufgenommen im Münchner Stadtteil Schwabing begegnen wir (allem voran) zwei Formen den Kunst: einmal Streetart, die von vielen leider immer noch als reine Schmiererei abgetan wird – ein Urteil, das Streetart aber wirklich nicht verdient hat. Gerade der Ausschnitt, den wir hier auf dem Foto sehen ist Teil von Streetart eines recht bekannten Künstlers: Loomit, einer der renommiertesten Künstler insbesondere in Süddeutschland, aber auch weit darüber hinaus.
Ein Werbeplakat – ist das Kunst?
Die zweite Form von Kunst ist vielleicht für manchen von uns noch schwerer auszumachen: die Werbeplakate an der Säule links neben „der Streetart“. Genauer gesagt: hier treffen Kunst und Design aufeinander.
Manche meinen zu wissen, dass Design eigentlich keine Kunst sein soll. Dem möchte ich widersprechen. Im Unterschied zu einem freien Künstler allerdings arbeitet etwa ein Plakatdesigner kommerziell, sprich er will die Botschaft eines Anbieters an einem möglichen „Kunden“ kommunizieren, sprich er ist durch den Auftraggeber letztlich weisungsgebunden. Ohne profunde künstlerische Fertigkeiten, sei es in Schriftgestaltung, Fotografie und weiteren Kunstdisziplinen geht allerdings gerade auch in der Werbung nichts! Leider wird aber gerade das in der Öffentlichkeit oftmals unterschätzt. Werbeplakate im öffentlichen Raum entfalten hier in aller Regel mehr oder weniger Wirkung.
Das Gegenteil
Ganz anders allerdings etwa, wenn es um Werbebroschüren oder Flyer geht: diese werden meist achtlos weggeworfen. Keiner interessiert sich dafür…(oft schlicht und ergreifend deswegen, weil im Alltagsleben keine Zeit dafür bleibt, so meine Ansicht). Heinrich Böll hat sich in seiner Erzählung „Der Wegwerfer“ versucht, diesem Phänomen anzunähern
Aus diesem Grund, so meine ich, ist es wichtig, dass es diese Kunst in Form von Werbung im öffentlichen Raum gibt. Hier wirkt Werbung ein Stück weit! Und mit Streetart kann man das graue Stadtbild tatsächlich etwas bunter gestalten – soweit man bestimmte Spielregeln beachtet. Nämlich dass das Sprayen nicht zu wilden Schmierereien verkommt – auch wenn diese Kunstform tatsächlich ein gutes Stück weit aus dieser anarchistischen Ecke ihren Ursprung hat.
Die Stadt ist bunt – und farbig
Ich habe das Bild bewusst so gestaltet, das nicht auf den allerersten Blick der „Wow-Effekt“ eintritt. Wir sehen hier die Plakatsäule einerseits und den Auszug des Streetart Gemäldes andererseits. Wenn man wiederholt hinsieht, dann sieht man allerdings doch, dass eben auch Werbeplakate eine mehr oder weniger hohen künstlerischen Anspruch besitzen…und das Streetart durchaus filigran ist, und keinesfalls bloße Schmiererei!
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.

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