20 Juli 24REVIVAL Shadow on the wall
24revival n° 23
Diese Rocknummer von Mike Oldfield zusammen mit Roger Chapman läuft bis heute auf den Radiosendern, auf denen Musik der 80s oder auch Rock gespielt wird. Aber auch den Text lohnt es sich mal anzuhören …
„Shadow on the Wall“, das war vor mehr als 30 Jahren ein Hit, den Mike Oldfield zusammen mit Roger Chapman aufgenommen hatte und damit in einigen Ländern die Charts eroberte. Da ich die recht vielfältige Musik von Mike Oldfield sehr mochte, hatte ich mir das Album „Crisis“ zugelegt, auf welchem dieser Song zu hören war. Das Stück ging mir gut ins Ohr, wie der ganze Rest der Platte auch.
Ein Schatten an der Wand
Behandelt wird der Protagonist des Liedes wie ein Gefangener, ein Verrückter, Loser, Handlanger. Wie ein Krimineller sogar, bis er am Ende ein K. O. einsteckt, ja ein gebrochener Mann ist. Das besagt der Songtext so ungefähr.
Als ich die Schattenbilder vor vielen Jahren machte, dachte ich zuerst gar nicht an diesen Song. Allein, die Parallelen zu Oldfields Song sind kaum zu übersehen. Ich wollte das Beiblatt des Albums zu Rate ziehen, das damals mit im Cover steckte. Leider fand ich es nicht mehr. Ich erinnere mich aber dunkel daran, dass dort Mike Oldfield in einem Interview von seiner Krise als Künstler gesprochen hatte – obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon sehr erfolgreich war.
Welchen Wert hat ein Mensch in unserer Gesellschaft?
Ich wollte einen Menschen darstellen, der in einer Art Verlies herumirrt, ohne einen Ausweg zu finden, und letztlich von ihm nur ein Schatten an der Wand bleibt. Das Verlies als Symbol für unsere Gesellschaft, der Schatten als Zeichen der Geringschätzung.
Wer könnte die Person hinter dem Schatten sein? Vielleicht ein Künstler, der wenig Beachtung findet, weil er oberflächlich betrachtet lächerlich oder verrückt zu sein scheint? Oder einer mit gewissem Erfolg, der aber dem gesellschaftlichen Credo „Höher, schneller, weiter“ nicht folgen kann oder will und dadurch ins Abseits gerät? Dann aus dem Verlies nicht entlassen wird, weil er dem Ideal unserer Welt nicht entspricht?
Ein Leistungssportler täte dies schon eher, es sei denn, es ereilte ihn das Pech, dass sein praktisch obligatorischer Dopingkonsum ans Tageslicht käme. Der empörte Bürger würde ihn in diesem Fall zuerst ins Rampenlicht und dann in den Schatten des Vergessens stellen. Er würde aussortiert und liegengelassen werden, wie der Müll, der randständig mit auf meinen Bildern zu sehen ist. Kein Gedanke daran, dass die Leistungserwartung des Empörten auch eine Teilschuld an der Sache trägt.
Conclusio.
Ich habe es offen gelassen, ob der Mensch, dessen Schatten wir auf den Bildern sehen, aus seinem Verlies herausfindet. Bleiben wir bei dem Sinnbild des Künstlers: Durch den bestimmenden, oftmals billigen Materialismus ist künstlerische Vielfalt heute immer weniger gefragt. In der Realität befinden sich viele Kunstschaffende in einer Dauerkrise. Die Rahmenbedingungen für Künstler waren ja noch nie einfach. Doch in der heutigen Zeit schaffen es sehr viele bestenfalls, sich trotz Erfolgen in einer Art wohnlichen Nische einzurichten. Und nicht selten fällt das »große« Geld aus ihrer Schaffenskraft in die Hände von Geschäftemachern. Dem Künstler selbst bleibt dann in so ungefähr ein besseres Trinkgeld.
Traurig!
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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