03 Juni Bruce Gilden – im Kunstfoyer
Das Kunstfoyer ist zurück…
…aber an anderer Stelle als zuvor. Jetzt gibt es die herausragenden Fotoausstellungen des Kunstfoyers der Versicherungskammer an anderer Stelle. Nicht mehr an der Maximilianstraße Nähe Maxmoment und Isar. Sondern am Thierschplatz 6 nahe der U Bahnstation Lehel. Man nehme am besten die U-Bahn (U4 oder U5) bis Lehel, und verlasse den Bahnhof über den Ausgang Thierschplatz. Dort trifft man direkt auf die Location.
Was bleibt: der Eintritt in die Ausstellungen ist nach wie vor kostenlos. Leicht geändert sind dagegen die Öffnungszeiten: täglich von 10 – 18 Uhr wie bisher, die Abendöffnung aber fällt ab sofort immer auf den Freitag und dauert bis 20 Uhr!
Street!
Den Anfang macht der Street Fotograf Bruce Gilden. Street ist äußerst populär, und das schon seit geraumer Zeit. Bereits zu Analogzeiten gab es diese Disziplin der Fotografie, gerade auch viele Fotografen der Agentur Magnum waren auf den Straßen der amerikanischen aber auch europäischen Großstädte groß dabei. Darunter auch Bruce Gilden
Street, nicht nur was für Spanner?
Ja und Nein. Gerade amerikanische Fotografen gingen schon recht früh daran, Außenseiter der Gesellschaft zu fotografieren, allerdings dokumentarisch. Ohne Gaffermentalität. Allerdings wird heutzutage dank der social media oftmals mehr als grober Unfug mit der Kamera betrieben. Darum ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, die (in Nahaufnahme) fotografierten Menschen anzusprechen und nach ihrem OK zu fragen. Nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch aus rechtlichen Gründen. Und, das muss ich hier leider sagen, weil zu allen möglichen Zwecken zunehmend Gesichtserkennungssoftware zum Einsatz kommt. Verständlich, dass da nicht jeder fotografiert werden möchte finde ich ich…auch wenn man nun wirklich nichts zu verbergen hat.
„seeking out the poorer quarters where the ragged people go“
…gerade in solchen Vierteln ist der Fotograf hier unterwegs gewesen…in der Rolle des Zuschauers, der vielleicht so einiges was er sah verstehen konnte.
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Bruce Gilden wurde 1946 in New York, genauer Brooklyn geboren. Er hatte zwar einige Kurse besucht, aber letztlich war er einer der ab Mitte der 60er Jahre angefangen hatte „sein Ding zu machen“. Seine Streetaufnahmen, das ist nicht zu übersehen, sollen sichtbar machen. Die Probleme und Schwierigkeit von vermeintlichen Randfiguren in den ärmeren Vierteln in unseren Städten. Er selbst hatte in seinem Leben einiges dieser Lebensformen zu spüren bekommen, und das Ganze versucht in Form von Fotografie sichtbar zu machen.
Er beschönigt dabei nichts. Und begnügt sich auch nicht damit, dass er die Menschen „nur“ mit ihren Grobheiten zeigt. Sondern er fokussiert regelrecht auf unschöne Details der Protagonisten seiner Street Porträts, in etwa Gesichtspickel oder auch einen abgeschlagenen Frontzahn. Nicht immer erscheinen die von ihm fotografierten Personen wirklich gepflegt. Eher im Gegenteil.
…rund um die Welt
…und das bestimmt nicht als Fototourist der zigmal den Pariser Eiffelturm fotografierte. Sondern der auch in diesem Rahmen das Leben der Menschen am Rande der Gesellschaft beschrieb, eben in der Disziplin des Malens bzw. Schreibens mit Licht. Dafür war der Fotograf zum Beispiel in London, in Tokio, aber auch wiederholt in schwierigen Ländern wie Haiti.
Die Ausstellung zeigt Arbeiten des Künstlers sowohl in Schwarzweiß als auch in Farbe. Daneben gibt es auch einen Film über den Künstler zu sehen – der übrigens zur Eröffnung nach München gekommen war.
Zu sehen ist das Ganze noch bis 7.September 2025. Man braucht dafür in etwa eine Stunde. Näheres über die neue Location und über Bruce Gilden findet ihr hier!
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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