minimalistische Fotografie - 24notes
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minimalistische Fotografie

minimalistische Fotografie

Der Begriff

Unter minimalistisch versteht man laut Duden „die Minimal Art(=Kunst) betreffend, geringfügig; in [bewusst] geringem Ausmaß; sich wenig bemühend“.

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/minimalistisch

Wörtlich wäre unter minimalistische Fotografie zu verstehen, dass der Fotograf sich auf ein Motiv, ein Detail fokussiert und dabei möglichst wenig differenziert dargestellte Hintergründe nutzt, vielmehr schlichte, weiße Leerräume oder geometrische Formen oder einen vollständig in Unschärfe gehaltenen Hintergrund bevorzugt. Also das „Drumherum“ des eigentlich wichtigen Motivs möglichst einfach und wenig auffällig hält.

„Die minimalistische Fotografie entwickelte sich Ende des 20. Jahrhunderts aus den Kunstrichtungen der extrem abstrakten Malerei und Bildhauerei. Die Werke der Minimalisten bestanden aus geometrischen Grundstrukturen, prägnanten Linien oder Farbfeldern. Sie hatten keinen Bezug zur realen Welt, sondern standen für sich allein. Minimalistische Fotografen verinnerlichten diesen Ansatz und wandten dieselben Grundsätze – Einfachheit und wenige Kompositionselemente – auf ihre Sicht der realen Welt an.“

(https://www.adobe.com/de/creativecloud/photography/discover/minimalist-photography.html)

Foto 1: Die Bogenlampe

Foto 2: Verdrahtet

Foto 3: Wo geht es da bitte hin?

Foto 4: Schatten

Foto 5: Spiegelungen

Foto 6: Glas im Spiegel des Lichtes

Foto 7: Korrespondierend

Foto 8: Der Stuhl

Will man als Fotograf minimalistisch fotografieren…

…sollte man darauf hinarbeiten, dass Szenen, Motive, die einen selbst ansprechen, auch anderen gefallen. „„Es geht darum, das Auge des Betrachters auf einen Gegenstand zu lenken und alle störenden Elemente zu eliminieren““, meint der Fotograf Aleks Baharlo. „„Im Lauf der Jahre habe ich gelernt, meinem Instinkt zu vertrauen. Es braucht aber schon Mut, dem einzigen Motiv im Bild weniger als 5 Prozent der Fläche zuzugestehen und alles andere Weiß zu lassen.““

„„Das Motiv muss unbedingt interessant sein. Sonst wird aus dem minimalistischen Foto schnell ein allzu simples Foto“, erklärt Baharlo. Durch die isolierte Darstellung eines Motivs bilden sich Leerräume, die die Betrachter mit ihren eigenen Gedanken und Geschichten füllen können.“

(Zitat Baharlo in: (https://www.adobe.com/de/creativecloud/photography/discover/minimalist-photography.html)

Das bedeutet, dass der Fotograf sich auch beim Fotografieren Gedanken machen muss, welche Elemente und welchen Aufnahmewinkel er für sein Foto wählt. Das eigentliche Foto beginnt ja schon im Sucher, wenn der Fotograf den Bildaufbau konzipiert, um das Auge des Betrachters auf das zentrale Motiv zu lenken.

„„Nimm ein Element aus dem Bild heraus, und schaue, ob es dir gefällt“, empfiehlt die Fotografin Nicole Morrison. „Wirkt es ausgewogener? Wird der Blick so gelenkt, wie du es haben möchtest?““

(Zitat Morrison in: (https://www.adobe.com/de/creativecloud/photography/discover/minimalist-photography.html)

Dieses Vorgehen kann der Fotograf beliebig oft wiederholen. Dabei ist es auch sinnvoll, Kameraposition, Standortwechsel, Brennweite und Bildaufteilung zu verändern.

Ganz wichtig, wie bei allen Arten von Fotografie ist die Drittel-Regel.

Es kann hilfreich sein, ein Bild mit zwei horizontalen und zwei vertikalen Linien in neun gleiche Teile aufzuteilen und das Motiv oder andere Elemente an den Schnittstellen der Linien auszurichten. Moderne DSLRs oder digitale Systemkameras haben in der Regel eine Funktion, um Netzgitter verschiedener Größe im Sucher oder Bildschirm einzublenden, so dass man als Fotograf eine Orientierung über den Bildaufbau hat.  Entscheidend ist aber letztlich, ob sich das konzipierte und aufgenommene Foto für den Fotografen „richtig anfühlt.“

Interessant ist es auch, die Tiefenschärfe zu verringern, so dass der Hintergrund verschwimmt. Somit konzentriert der Betrachter sich auf das Hauptmotiv und nicht den Hintergrund.

Minimalistische Landschafts- und Street- Fotos…

…sind meistens durch ruhige Szenen geprägt (z.B. Schnee, Strände, Berge, Wüsten, Flächen, Straßenoberflächen).

Wenn man als Fotograf im Alltag mit offenen Augen durch eine Stadt geht, erschließen sich oft sehr viele minimalistische Motive, seien es der blaue Himmel, Häuserwände, Strukturen, Lichtmasten, Telegrafenmasten, Verkehrszeichen, Muster im Bürgersteig, Kanaldeckel, Geländer, Tische, Stühle und Bänke, Details von Autos, Kräne, Silhouetten und Schatten von Personen, Fassaden mit Strukturen oder andere Motive.

Wichtig ist auch die richtige Beleuchtung des Hauptmotivs, dadurch lassen sich dramatische Schatten und Szenen erschaffen.

Foto 9: Der alte Kohlekran in Peenemünde

Foto 10: Das Treppenhaus

Foto 11: Mensch und Schatten

Foto 12: Kleiderbügel

Foto 13: Handlauf

Foto 14: Tür zum Dormitorium eines Klosters

Foto 15: Ausblick

Foto 16: Die Sitzmulde

Foto 17: Struktur von einer Architektur

Foto 18: Eleganter Schwung

Foto 19: Eine Leica-Ikone

Foto 20: Verloren im Weiß

Foto 21: Telegrafen-Draht

Manche Vertreter der minimalistischen Fotografie lehnen Farben in ihren Fotos ab, weil sie von den Formen ablenken, um die es ihnen in erster Linie in ihren Fotos geht.  Manchmal gibt es auch minimalistische Fotos, in denen Farben ein zentrales Element darstellen.

Ziel sollte es bei der minimalistischen Fotografie aber immer sein, dass nicht vom zentralen Motiv abgelenkt wird.

Daher sollte man sich als Fotograf, wenn man denn minimalistisch fotografieren will, eigene Aufgaben stellen, dazu Fotos machen und diese nachher für sich analysieren. Sehr gut für solche selbst gestellten Aufgaben eignen sich z.B.  Alltagsgegenstände verschiedenster Art. Daraus lassen sich oft sehr schöne Fotos gestalten. Solche Alltagsgegenstände können ein Blatt Papier z.B. in verschiedenen Faltungen mit Schattenwürfen oder einem Tropfen Öl oder Wasser darauf, Teeblätter, Gemüse, Obst, Küchengeräte, Besteck, Vasen, Würfel und vieles anderes sein.

Mit entscheidend für ein gutes minimalistisches Foto ist also auch die Inspiration des Fotografen.

Quelle:https://www.adobe.com/de/creativecloud/photography/discover/minimalist-photography.html

Lieber Jürgen, vielen herzlichen Dank für diesen tollen minimalistischen Fotobeitrag

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1 Comment
  • Ursula Glebe
    Posted at 19:19h, 07 Februar Antworten

    ich kann nur tief einatmen…und staunen. Bin vorbehaltlos, neidlos begeistert.
    Und doch – oh jemmine – diese Art von Mittteilung wird nie jemals erreichbar für mich sein …das tut fast weh…
    ganz herzliche Grüße von Ulli

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