Ralph Gibson Secret of Light - 24notes
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Ralph Gibson Secret of Light

„Secret of Light“ lautet der Titel einer Ausstellung, die seit 13. September 2023 im Kunstfoyer der Versicherungskammer in München zu sehen ist. Wer der englischen Sprache mächtig ist versteht den Titel…das Geheimnis des Lichts. Der Begriff „Fotografieren“ bedeutet ja auch nichts weiteres als „mit dem Licht malen“.  Dahinter steckt in diesem Fall der amerikanische Fotograf Ralph Gibson, der die Ausstellung zusammen mit der Hamburger Kuratorin Sabine Schnakenberg kuratiert.

Die Ausstellung wurde übrigens bevor sie nach München kam in den Hamburger Deichtorhallen gezeigt…

Der Fotograf

Ralph Gibson ist nun definitiv kein Dokumentarfotograf und schon gar kein Fotoreporter. Zwar waren seine frühen Arbeiten in den 60ern dokumentarische Streetphotography für die Agentur MAGNUM…doch damit war bald Schluss. Dem Fotografen lag daran, eine eigene Handschrift zu entwickeln…was er fortan dann auch tat.

Neue Welten

Dabei spielte die Welt des Films und des Kinos bei Ralph Gibson eine wesentliche Rolle. Etwa die Filme Ingmar Bergmanns oder auch die Filme der französischen Nouvelle Vague. Halbabstrakte Formen, Licht und Schatten und andere experimentelle Elemente dominieren bald in seinen Aufnahmen. Aus gegenständlichen Aufnahmen werden nach und nach (fast) abstrakte Bilder. Es geht ihm nicht darum die Realität abzulichten, sondern mit dem Medium der Fotografie selbst künstlerisch tätig zu werden. Die Bilder bekommen nach und nach surrealistische Züge…der Künstler taucht in das Reich der Gedanken, Fantasien und Träume ein…

…in die Vertikale

Ganz charakteristisch für Ralph Gibson ist vor allem eins: einen Großteil seiner Fotoaufnahmen fertigte er im Hochformat an. Und noch eine technische Besonderheit machen Gibsons Bilder aus: er setzte die Fototechnik stets so ein, dass die Farben, Formen und Lichtverhältnisse einen ganz bestimmten Akzent erhalten.

Ist denn Fotografie Kunst?

Mit dieser zwischenzeitlich alten und meiner Meinung nach auch abgedroschenen Frage muss man sich bei dieser Art von Fotografie zwangsläufig ein weiteres Mal auseinandersetzen. Soweit man sich noch nicht darüber im Klaren ist. Ich finde mit den Fotografien Ralph Gibsons haben wir für alle Zweifler die Antwort: ja, Fotografie ist Kunst. Der Lichtmaler wird hier schöpferisch tätig. Ich persönlich meine sogar dokumentarische Fotografie ist auf jeden Fall künstlerisch…stets muss der Fotograf selbst hier die Motive finden und je nach Aussageabsicht ins Bild setzen. Viele Kleinigkeiten können auch hier die Aussagekraft eines Fotos ganz nachhaltig beeinflussen.

Nackt – aber wirklich Akt?

Auch Körperlandschaften waren immer wieder Motive bei Ralph Gibson. Zumindest befasst sich ein nicht unerheblicher Teil der in der Ausstellung gezeigten Aufnahmen damit. Allerdings liegt meiner Meinung nach die Betonung auf dem Begriff „Körperlandschaften“, bei denen oftmals nur ein Teil des nackten Körpers abgebildet ist, und bei denen wie bei den anderen Aufnahmen des Künstlers das Spiel von Licht und Schatten und die geometrischen Formen der Körperteile bedeutsam sind.  Wir haben hier also nicht wirklich Aktaufnahmen – und schon gar keine Erotikschau. Aber sehr ästhetische Fotoarbeiten!

Die Ausstellung…

…läuft noch bis 26.November 2023. Man nehme sich auf jeden Fall ausreichend Zeit, um die Fotos auf sich wirken zu lassen und sich mit ihnen auseinander zu setzen.

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