Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt - 24notes
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Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt

Fotoausstellung in der Pinakothek der Moderne

Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt

Spannende Fotoaufnahmen gibt es zur Zeit in der Pinakothek der Moderne zu sehen. Konkret haben wir diesmal den Wahlberliner Friedrich Seidenstücker, der vor allem während der Zeit der Weimarer Republik versuchte den Berliner Alltag auf der Straße und bei der Arbeit zu dokumentieren. Die gezeigten Fotos stammen aus der Sammlung Ann und Jürgen Wilde…

…einer von vielen…

…Amateurfotografen, die sich nachdem das Fotografieren für den Normalbürger erschwinglich geworden war in Berlin herum tummelten. Doch Seidenstücker gehörte zu denjenigen, die nach und nach lernten mit dem Medium halbwegs professionell umzugehen. Fotografieren erfordert ja auch nicht nur handwerkliches Geschick – nein, vor allem ein Händchen, um die richtigen Motive ins Bild zu rücken.

Zoologischer Garten Berlin

Einer der Lieblingsorte des Fotografen war der Zoologische Garten Berlin. Hier streifte Seidenstücker ständig herum und schuf dabei zweierlei Sorten von Bildern: da sind zum einen die flanierenden Zoobesucher, zum anderen aber allem voran die Tierbilder, eigentlich oftmals schon Tierporträts. Ja, der Fotograf schaute den Tieren mit seiner Kamera in die Augen, als da zum Beispiel wären Flusspferde,  ein gähnender Affe oder auch ein Helmkasuar. Aber auch witzige Tierszenen, etwa mit Zebras oder Giraffen…Seidenstücker hatte ihn drauf….den

…Blick für Komik und Humor…

…das gilt nicht nur für seine im Zoo entstandenen Bilder, sondern auch für seine Alltagsfotografien…heute würde man mitunter sagen Street. Sprünge über Pfützen, selbst mit hohen Absätzen sind hierbei eines seiner „legendärsten“ Motive. Auch Fotografen bei der Arbeit gehörten zu Seitenstückes bevorzugten Objekten…

Er kannte aber auch die andere Seite des Lebens…

…Menschen bei der Arbeit…

…waren ein anderes Thema, das ihn sehr beschäftigte. Dabei bewegte er sich hauptsächlich unterm „einfachen Volk“…etwa unter Straßenarbeitern, Lastenträgern…und auch Arbeitslosen. Darunter auffällig auch ein Heer arbeitsloser Männer beim Schlangestehen bei einer Speisung. Es wäre sicher zu viel gesagt, wenn man Friedrich Seidenstücker als sozialkritischen oder gar politischen Fotografen bezeichnen würde. Trotzdem vermitteln die Fotos ein gutes Stück weit die Stimmung im Berlin der 20er und auch 30er Jahre…ein eher bedrückendes und düsteres Szenarium…auch bei seinen Aufnahmen von Kindern wird dies deutlich: der Blick der abgebildeten Kinder ist oftmals recht skeptisch.

Der Erfolg…

…kam mit der Zeit für Friedrich Seidenstücker. Er lieferte Bilder für eine ganze Reihe renommierter illustrierten Zeitschriften…trotzdem war er insbesondere ab Ende der 30er Jahre auf die finanzielle Unterstützung seiner Familie angewiesen…so war damals eben die Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Tätigkeit als Fotograf fort – allerdings mit vergleichsweise zu früher eher bescheidenem Erfolg

Fotografie als Kunst

Wir haben es hier mit Dokumentarfotografie zu tun. Dennoch haben Seidenstückers Aufnahmen sowohl einen mehr als respektablen künstlerischen und auch unterhaltenden Wert. Manches vielleicht nur Knipserei – dies aber gekonnt.

Die Ausstellung

…findet statt in der Pinakothek der Moderne in München und dauert noch bis zum 24.September. Sie umfasst an die hundert Fotoaufnahmen, verteilt über drei Ausstellungsräume im ersten Stock! Je nachdem wie intensiv man sich mit den Fotos auseinandersetzen möchte braucht man dafür eine halbe Stunde bis Stunde. Auch jederzeit eine Sache für einen Museumsbesuch mit Kindern!

Daneben gibt es noch einige andere interessante temporäre Ausstellungen in der Pinakothek der Moderne. Wer sich dafür interessiert, der informiere sich über die Internetseite.

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