Jon Lord Sarabande - 24notes
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Musiktipp

Jon Lord Sarabande

Jon Lord Sarabande

 

Jon Lord – Moment mal, der war doch Keyboarder bei Deep Purple, ja, in der Urbesetzung. Ja, richtig, genau um den geht es hier. Der, der bei den Konzerten an der Hammond Orgel in die Tasten haute und die Bude zum Brummen brachte. Allem voran dann, wenn er gegen den gleichfalls brillanten Gitarristen Ritchie Blackmore anspielte. Klar, alle Bandmitglieder waren Vollprofis, neben den beiden erwähnten Roger Glover am Bass, Ian Paice am Schlagzeug und Ian Gillan als begnadeter Sänger. Zumindest musikalisch gesehen trafen hier fünf Chefs aufeinander…aber das Prinzip Classic meets Rock, das war…

…damals ein Novum…

…es gab zwar gerade bei Progressive Rockern einige Ansätze (wie z.B. Emerson Lake and Palmer), aber anders als in der heutigen Zeit war es damals nicht denkbar, dass alljährlich eine „Rock meets Classic Show“ durch Deutschland tourt (zurzeit ruht dies nur wegen Corona). Es bedurfte zu dieser Zeit einer gehörigen Portion Pionierarbeit um Klassik und Rock verschmelzen zu lassen. Ohne Jon Lord hätte das wohl auch bei Deep Purple nicht funktioniert…auch wenn sich keiner der fünf ob seiner Spielkünste verstecken brauchte. Aber ein Konzert für eine Rockband….

…mit Sinfonieorchester – warum nicht?…

…schon zu den Anfangszeiten führte Jon Lord die Feder eben bei „Concerto for Group and Orchestra“, sprich Deep Purple plus Sinfonieorchester. Ein echtes Konzert mit einer Rockband in der Rolle des Solisten. Ohne Virtuosität auf beiden Seiten ging hier gar nichts…soweit die Story von Deep Purple meets Orchestra…

…Lord machte weiter

Später in den 70ern spielte Jon Lord drei Alben mit Orchester ein. Das bekannteste der Alben wurde „Sarabande“ aus dem Jahr 1976. Eine reines Instrumentalalbum mit vielen klassischen Elementen. Die Struktur des Albums folgt dem Aufbau einer Suite aus dem Barockzeitalter, etwa von J.S. Bach oder G.F. Telemann. Anders allerdings der Musikstil: teilweise hört man in den Sätzen gewisse rhythmische Elemente etwa einer „Gigue“ oder „Sarabande“ heraus…allerdings alles andere als in etwa barockem Stil. Der volle Klang des Sinfonieorchesters gleich am Anfang lässt schon gegenteiliges erahnen, und letztlich hören wir auf dem Album eine interessante Mischung aus Klassik, Rock und auch einige Elementen des Jazz…

…glaubt man den damaligen Musikkritikern…

…so war „Sarabande“ das Beste der drei Soloalben des Musikers mit Orchester. Obwohl ich die beiden anderen Alben persönlich nicht kenne, wage ich hier, jenen Experten Recht zu geben. Außer besagtem Album kenne ich persönlich von Jon Lord noch die DVD „beyond the notes“…die aus „Sarabande“ stammenden Stücken halte ich darauf persönlich definitiv die stärksten plus vielleicht ein oder zwei weitere. Der Rest vergleichsweise etwas träge…

…mal nicht Blackmore und Co.

…nein diesmal u.a. mit dem Police Gitarristen Andy Summers und dem Drummer Pete York der Spencer Davis Group. Eingespielt in Düsseldorf mit der Philharmonia Hungaria unter Leitung von Eberhard Schoener. Am bekanntesten von allen Stücken dürfte „Bourrée“ sein – es dürfte vor allem all denen gefallen, die entweder die Musik von Bach oder auch Weltmusik mögen. Und wie sieht es mit Rockfans aus? Schwer zu sagen. Als Faustregel könnte man es vielleicht so formulieren: einem reinen Headbanger wäre das Album vielleicht zu intellektuell. Wer allerdings bei den Alben von Deep Purple gerne zuhörte wie Jon Lord mit seinem Keyboard und Ritchie Blackmore mit seinem Gitarrenspiel mit einander konkurrierten, dem wird auch „Sarabande“ gefallen. Auch allen Progressive Rock Fans, gerade etwa von Emerson Lake & Palmer. Trotzdem ein Wermutstropfen: sein virtuoses Spiel auf der Hammond Orgel, so wie man es von den meisten Deep Purple Alben kennt, allem voran auch auf dem Live Album „Made in Japan“, das kommt auf „Sarabande“ doch vergleichsweise bescheiden herüber.

Insgesamt aber dennoch ein lohnendes Album…Musik, die man sich auch nebenbei anhören kann, etwa beim Kochen oder Wäsche bügeln…langweilig aber keinesfalls! Ausgesprochenen Klassikliebhabern würde ich allerdings eher das „Concerto for Group and Orchestra“ von Deep Purple nahelegen.

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