30 Nov „7 Kilo in 3 Tagen“ Kleiner Roman über einen Weihnachtsbesuch
Geschichte über einen Weihnachtsbesuch. Erschienen im Rowohlt Verlag 2017
Ein Buchtipp für die Vorweihnachtszeit
Heute möchte ich ein kleines nettes Buch für die Vorweihnachtszeit vorstellen. Eines, das es bereits seit letztem Jahr gibt, das ich aber damals erst kurz vor Heiligabend gelesen hatte. Da war es dann doch schon etwas zu spät, hier bei 24notes darüber zu schreiben, denn wer liest schon noch ein Weihnachtsbuch am 27.Dezember? Ja, ganz im Ernst, ab Heiligabend ist der Weihnachtsrummel in den Fußgängerzonen unserer Städte zu Ende. Ab Abend ist dann „Stille Nacht“ angesagt, üblicherweise mit üppigem Weihnachtsessen. Am ersten Weihnachtstag gibt es dann die Fortsetzung, reichlich Alkohol inklusive, wenn auch noch etwas gemäßigter wie dann an Silvester oder Fasching. Der zweite Weihnachtstag kommt dann noch zum „Abchillen“ oder für den einen oder anderen Verwandtenbesuch. Das ist auch definitiv der letzte Tag, an dem man im Radio noch Songs wie „White Christmas“ oder „Little Drummer Boy“ hört. Dann ist Schluss damit bis zum nächsten Jahr.
Alle Jahre wieder, so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber nein nicht das Jesuskind. Nein, alle Jahre wieder erwartet uns von 24. bis 26. Dezember wie gerade gesagt die ultimative Fressorgie in der vermeintlich heilen Familienwelt. Und anstatt dem üblichen „Happy Birthday“ wird an jenem Abend eben „Stille Nacht“ gesungen. So feiern wir nun mal den Geburtstag dieses kleinen Jesus in unserer Wohlstandsgesellschaft. Das ist einfach heilige Pflicht. Mancher isst da auch aus Frust etwas mehr – und dann kann man den Titel des Buches von Christian Pokerbeats Huber wörtlich nehmen.
Familiäre Probleme, aber keine Tragödie
Im Roman gibt es keine Familientragödie, auch sind die Familienverhältnisse bei Sebastian, dem Romanhelden nicht wirklich chaotisch. Trotzdem ist seine persönliche Situation etwas vertrackt. Ausgerechnet an Heiligabend soll er seine Ex-Freundin wiedertreffen, die sich vor einem Jahr von ihm getrennt hatte und nun mit seinem (beruflich erfolgreichen) Bruder Niklas in einer Beziehung steht. Seit über einem Jahr gab es zwischen den beiden keinen Kontakt. Also für Sebastian nicht gerade ein romatisches oder heimeliges „Driving home for Christmas“, wie es der Pop Sänger Chris Rea in seinem Weihnachtsevergreen besingt.
Das Wiedersehen der beiden findet statt, soviel sei verraten. Der Autor beschränkt sich aber in dem Buch nicht ausschließlich auf das Wiedersehen der beiden getrennten Partner. Neben den Angehörigen laufen alte Bekannte wieder über den Weg, teils gewollt, teils zufällig.
Dann schildert der Autor mehrere recht typische Situationen, die sich oftmals in den Familien während der Weihnachtstage abspielen: die kaputte Kaffeemaschine, die keiner zu reparieren vermag, die Unbeholfenheit der älteren Generation im Umgang mit Computer, Handy und Internet. Jeder meckert etwas an den Macken der anderen herum, man geht zusammen in die Christmette, manche gerne, manche mit Ach und Krach.
Nettes kleines Unterhaltungsbuch
Ich habe mir das Buch vergangenes Jahr in einer Bahnhofsbuchhandlung gekauft, ich glaube es war in Ulm. Von dem Buch erfahren habe ich in der Monatszeitschrift „Bahn Magazin“ der deutschen Bahn, wo aus diesem Buch eine Leseprobe abgedruckt war. Keine anspruchsvolle Literatur, ein nettes Unterhaltungsbuch, welches sich leicht und flüssig liest. Mit einigen gut getroffenen Pointen die das reale Leben so schreibt. Guter Lesestoff für eine längere Zugfahrt, zwischen Köln bzw. Berlin und München zum Beispiel kann man das Buch locker auslesen und sich gut damit unterhalten. Also zusammenfasst: ein kurzweiliges und nettes Buch. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
No Comments