Die weiteren Aussichten - von Robert Seethaler - 24notes
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Buchtipp

Die weiteren Aussichten – von Robert Seethaler

Die weiteren Aussichten – von Robert Seethaler

„Die weiteren Aussichten“…so heißt einer der früheren Romane von Robert Seethaler

Für den 1966 in Wien geborenen Robert Seethaler gibt es zwischenzeitlich weitere Aussichten als Buchautor. Er hat ja bereits einige Bestseller hervorgebracht…

…kein Unbekannter…

…nur habe ich es nicht eingesehen, seine ganz großen Erfolge wie „Ein ganzes Leben“, „Das Feld“ und allem voran „Der Trafikant“, der ja auch erfolgreich verfilmt wurde hier auf 24notes vorzustellen. Das haben vor mir schon unzählige andere gemacht. Ich glaube wirklich nicht, dass da noch großartig Interesse an weiteren Kommentaren besteht. Darum hier ein paar Anmerkungen zu einem seiner früheren weniger bekannten Romane: „Die weiteren Aussichten“. Im Mittelpunkt stehen hier…

…drei Außenseiter…

..eben der Herbert Szevko, aufgrund seiner Epilepsie zurückgeblieben, und seine betagte Mutter, bei der er noch lebt. Und die die kleine Dorftankstelle am Ortseingang mehr schlecht als recht weiterführt. Ein eintöniger Alltag. Der aber durch die dickliche Hilde dann eine Wendung nimmt, nachdem sie auf ihrem Fahrrad an der Tankstelle vorbeigefahren war. Um die Schwimmbadputzfrau zu beeindrucken wagt Herbert dann im Hallenbad der Gemeinde einen Sprung vom Fünf-Meterturm…als Nichtschwimmer wohlgemerkt! Die Liebesgeschichte zwischen den beiden nimmt dadurch den Anfang…aber in der Geschichte kommen neben diesen drei Personen noch einige weitere halb- oder ganz gestrandete Existenzen hinzu…und ein Protagonist darf nicht vergessen werden nämlich….

…ein Zierfisch…

…namens Georg der bei den Szevkos in einem Wasserglas wohnt und still beobachtet, was in seiner Umgebung so alles passiert…

Trotz aller Handicaps und der Stellung als Außenseiter…auch hier ist das Leben ein „Tanzen und Ringen“, man kämpft sich allen Schwierigkeiten zum Trotz irgendwie durch, wenn auch eher schlecht als recht. Hilde zieht bei Mutter und Sohn ein, doch dann erkrankt erstere schwer an Krebs. Und zu allem wird Herbert noch in einer Nothilfesituation in eine Schlägerei verwickelt, bei der er den Bogen „leicht überspannt“. Mit fatalen Folgen. Der Kontrahent scheint tot auf der Straße liegen zu bleiben….

…eine haarsträubende Flucht…

Herbert und Hilde „entführen“ die Mutter mit einem geklauten Krankenwagen aus der Klinik, von da an wird die Story dann letztlich etwas abstrus und mitunter auch übertrieben.

Von hier an driftet die Story dann in recht realitätsferne Gefilde ab. Auch wenn man das Buch deswegen keineswegs weglegen möchte. Der Schreibstil des Autors reißt den Leser mit, so hanebüchen auch manches was da so alles passiert klingen mag. Absolut schräg, aber zu keiner Zeit einfältig!

Kritik

Einfühlsam geschrieben, auch wenn nicht zur Nachahmung empfohlen, doch ein Buch das Mut machen kann, nach dem Motto: es geht immer irgendwie weiter. Tragisch und komisch gleichzeitig. Reich an Pointen und auch an Seitenhieben. Nicht jeder, der sich für einen Ehrenmann hält ist tatsächlich einer. Und nicht jeder, der in der Gesellschaft links liegen gelassen wird hat dies selbst verschuldet oder gar verdient…auch wenn Herbert und Hilde doch an einigen Stellen die rote Linie überschreiten!

Robert Seethaler hat jedenfalls schon damals bewiesen, dass er Schreibtalent hat. Nicht nur beim Film für Drehbücher, wo er gleichfalls sehr erfolgreich ist. Sondern auch für Literatur

Fazit

Unterhaltungsliteratur mit gewissem Tiefgang und Sozialkritik…auch wenn sich das Buch jederzeit ganz einfach auch als spannende und skurrile Geschichte konsumieren lässt!

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